Tag 3 (Fulpmes - Sterzing)

Montag, 28.08.2023

Schon die ganze Nacht hat es geregnet und tagsüber nimmt der Regen noch deutlich zu.
Der Tag soll noch einiges an Überraschungen bringen und unsere Planungen fast völlig über den Haufen werfen.
Bereits beim Tour-Briefing am Vorabend verabschieden wir uns aufgrund der Wetterlage davon, auf der Variante 2 den Brenner-Grenzkamm fahren zu können. Wir planen um und wollen, ohne Nutzung der Serles-Seilbahn, über den Wallfahrtsort Maria Waldrast und den Brenner nach Sterzing zu kommen.
Von Medraz fahren wir einen steilen Forstweg hoch und haben schon etliche Höhenmeter geschafft, als wir am Griesbach gestoppt werden. Durch den starken Regen wurde der Bach zu einem ziemlichen Wildgewässer, welches den Übergang zur anderen Seite weggerissen hat. Da die Überquerung im Wasser mit den Rädern zu gefährlich ist, müssen wir zähneknirschend umkehren und hoffen doch noch mit der Serles-Seilbahn in Richtung Alpenhauptkamm zu kommen. 
An der Bahn-Talstation bei Mieders angekommen, die nächste Enttäuschung: die Bahn musste wegen der heftigen Regenfälle den Betrieb einstellen.
Wir wollen nun versuchen über die alte Brennerstraße in Richtung Brenner und dann nach Sterzing zu gelangen, werden jedoch in Matreiwald von einer Polizei-Straßensperre aufgehalten. Uns wird mitgeteilt, dass die Straße zum Brenner aufgrund des Unwetters gesperrt ist, wir es jedoch über die Forstwege versuchen könnten. Auf diesem Forstweg werden wir nach einiger Zeit von einem Murenabgang, welcher den Weg über eine Breite von gut 20 Metern mit Schlamm und Steinen blockiert, wieder gestoppt. Wir versuchen die Räder auf die andere Seite zu bringen, versinken jedoch im weichen Dreck bis zu den Waden. Wir müssen den Versuch abbrechen und die total verdreckten Bremsen unserer Räder reinigen, um diese nicht völlig zu beschädigen. Dann geht es weiter und wir fahren, nach Kontaktaufnahme mit der V1-Gruppe, nach Matrei, wo die V1-ler auf uns warten. Aufgrund des Wetters sind sämtliche Wege und Straßen über den Brenner gesperrt, lediglich die Brenner-Autobahn ist noch befahrbar. 
Uns bleibt somit nur noch übrig, ein Fahrrad-Taxi mit dem Transfer nach Sterzing zu beauftragen. Dies wird dankenswerter Weise durch bikeAlpin von Deutschland aus organisiert und klappt hervorragend! Da der VW-Bully nur acht Personen gleichzeitig transportieren kann, muss das Taxi drei Mal die Strecke von Matrei nach Sterzing fahren; hin und zurück jeweils etwa 90 Minuten. 
Am frühen Abend sind dann alle in der heutigen Unterkunft, dem "Sporthotel Zoll" in Sterzing angekommen. 

 

Da war mal die Überquerung des Griesbachs

Mist, Serlesbahn geschlossen!

 

 

Das nächste Hindernis: der Murenabgang

Mit dem Bike-Taxi von Matrei nach Sterzing
 

Sporthotel ZOLL in Sterzing
 

Routenübersicht Etappe 2


ursprünglich geplante Variante I:
Ab Mieders nehmen wir die Serles-Seilbahn hoch nach Kobeneck. Kurz danach erreichen wir den Wallfahrtsort Maria Waldrast. Das Kloster am Fuß der Serles zählt zu den ältesten Marienwallfahrtsorten Tirols. Über Matrei und Steinach am Brenner rücken wir dem Alpenhauptkamm näher, den wir bei der Sattelalm queren. Auf dem Eisacktalradweg erreichen wir Sterzing, die nördlichste Stadt Italiens mit dem 46 m hohen Wahrzeichen der Stadt - dem Zwölferturm.
[56 km, 1100 hm]

 

ursprünglich geplante Variante II:
Ab Mieders nehmen wir die Serles-Seilbahn hoch nach Kobeneck. Kurz danach erreichen wir den Wallfahrtsort Maria Waldrast. Das Kloster am Fuß der Serles zählt zu den ältesten Marienwallfahrtsorten Tirols. Über Matrei und Steinach am Brenner rücken wir dem Alpenhauptkamm näher. Unsere Fahrt von der Sattelalm  auf alten Militärwegen zum Brenner Grenzkamm, dem wir bis zum Sandjöchl folgen, wird von grandiosen Panoramen begleitet. Der folgende Trail hinunter nach Gossensaß im Eisacktal bringt einiges an Spaß. Kurz darauf erreichen wir Sterzing, die nördlichste Stadt Italiens.
[62 km, 1760 hm]